„… wir stellen uns vor, daß die besetzerlnnenzeitung weniger ne richtige zeitung wird, sondern vor allem ein diskussionszettel zwischen den besetzten häusern + auch mit geräumten besetzerlnnen, häuser- und mietkampfgruppen wird, denn da besteht im moment das größte problem: daß wir uns untereinander kaum kennen, wenig voneinander wissen + uns oft isoliert fühlen, obwohl wir doch eigentlich total viele sind. (…)
wir stellen uns das konzept so vor, daß ungefähr ab anfang September jede woche in einem anderem haus, bei einer anderen gruppe ein offenes redaktionstreffen stattfindet, wo zunächst die jeweilige hausgruppe ihre plane + Überlegungen zu infos erzählt + dann mit anderen die beiträge für die näxte nummer fertigstellt, es gibt dazu einen briefkästen im in-foladen mainzer str.5, wo alle beitrage möglichst 1-2 tage vor der offenen redaktionssitzung eingeworfen oder abgegeben werden sollten.
wann welches haus welche ausgäbe macht, können wir schon längerfristig ausmachen, so daß jedes haus dann 2, 3 wochen vor-bereitungszeit hat. wir denken, dieses rotationsprinzip wird das info bunter, vielseitiger machen. + wir werden nicht zu profikommentato-ren – davon gibts ja schon genug finstere beispiele aus dem westberliner häuserkampf.
außerdem kanns auch für jedes einzelne haus gut sein, wenn ihr euch trotz allen aktuellen psychos + sonstigem streß aufrafft, euch zusammen was fürs info zu überlegen. …“
aus: BZ 00 vom 6. August 1990